Wir sind auf dem Weg ...
Wie sieht der Theaterplatz von morgen aus?
Wo finden Kultur und Außengastronomie einen Platz?
Was braucht der Ort, um erreichbar zu bleiben?
Zu diesen Fragen gibt es vier Aufgaben: Den Platz schöner gestalten mit viel Aufenthaltsqualität, einen Beitrag zur Verkehrswende leisten, den Folgen des Klimawandels begegnen und Raum für Kultur, Handel und Gastronomie bieten. Gleichzeitig soll die Infrastruktur unter der Erde mit Strom- und Gasleitungen, Abwasserkanälen und Fernwärmetrassen geprüft und erneuert werden. Damit dies alles gelingt, arbeiten ein Planungsteam aus Landschaftsarchitekt*innen, Verkehrsplaner*innen und Ingenieur*innen mit der Stadt und und ihrer Partnerin Regionetz GmbH eng zusammen.
Es liegt noch viel vor uns. Bürger*innen, Akteur*innen, Verwaltungsmitarbeitende, Politiker*innen und Planer*innen – sie alle müssen gut zusammenarbeiten und im Dialog bleiben. Die Stadt hat sich frühzeitig überlegt, wie ein Weg dazu aussehen kann.
... und haben viel vor uns
Der Platz soll eine Bühne für alle sein, aber es wird Kompromisse geben müssen. Nicht jedem Wunsch werden wir entsprechen können. Dafür ist die Umgestaltung des Theaterplatzes zu komplex und vielseitig:
15.000m2 Fläche – über und unter der Erde
Neue Bodenbeläge, Sitzmöbel, Bäume und Beete am Theaterplatz. Dazu ein Brunnen vor dem Theaterportal – Vieles wird sich oberirdisch ändern – und braucht seinen Platz. Unter der Erde geht es weiter: Die Versorgungsleitungen für Strom, Gas, Abwasser und Wärme werden geprüft und erneuert. Und einen unterirdischen Löschwassertank bekommt das Theater auch noch.
80% weniger Autos
Der Durchgangsverkehr wird zwischen den Knotenpunkten Alexianergraben/Franzstraße und Theaterstraße/Borngasse für den motorisierten Individualverkehr gesperrt. Mit dem Bus oder Fahrrad ist der Platz weiterhin gut erreichbar.
Taxis, Liefertransporte, Anlieger*innen und Besucher*innen von Arztpraxen dürfen den Platz ebenfalls anfahren. Durch die Umgestaltung wird der Fußverkehr gestärkt.
Über 500 Aufführungen und Veranstaltungen im Jahr
Das Theater und die Hochschule für Musik und Tanz locken jedes Jahr viele Besucher*innen mit ihrem Angebot an den Platz – allein das Theater zählt pro Spielzeit bis zu 130.000 Gäste. Die Kunst- und Kulturszene am Theaterplatz soll mit der Umgestaltung weiter gestärkt werden und sich mit Veranstaltungen im Außenraum zeigen. Neue Außengastronomie bietet den Besucher*innen, Studierenden, Kunstschaffenden und allen anderen gute Verpflegung – und einen ausgezeichneten Blick auf das Geschehen.
Planungsbeschluss für Theaterstraße und Theaterplatz ist da
Der Theaterplatz und seine direkte Umgebung sollen zu einer Bühne für alle in der Aachener Innenstadt werden mit neuer Aufenthaltsqualität und Platz zum Verweilen und Genießen. Viel hat sich seit 2019 vor und hinter den Kulissen getan, der neue Theaterplatz nimmt auf dem Papier und in den Köpfen der Menschen konkrete Formen an. Jetzt hat das Projekt einen neuen Meilenstein erreicht: Für die ersten beiden Abschnitte der Umgestaltung „Theaterstraße bis Borngasse“ und „Theaterplatz“ hat die Politik nun den wichtigen Planungsbeschluss gefasst. Damit ist der Weg frei für die Umsetzung.
Tag der Städtebauförderung
Am 13. Mai 2023 scheint die warme Frühlingsonne auf den Aachener Theaterplatz. Neben dem Blumenbeet hat sich ein weißer Pavillon aufgebaut. Das Banner liest: „Tag der Städtebauförderung. Verwaltung im Dialog“. An einer Stellwand steht Philip Spahr vom Stadtplanungsamt und unterhält sich angeregt mit einer Gruppe Bürger*innen. Sie schauen auf Pläne vom neuen Theaterplatz, kleben herzförmige Sticker auf Orte, die Ihnen gefallen und verabschieden sich freundlich, um sich am Kaffee-Mobil daneben anzustellen.
Der Entwurf ist da
Gute Aussichten mit einer Mischung aus
Grün, Grau und Blau
Der Platz zeigt sich in voller Pracht – die Pferdestatue bleibt, Brunnen, Theatergärten und eine elegante Optik durch neue Materialien kommen. Auf dem Platz treffen wir uns zufällig, sitzen unter schattigen Bäumen, trinken Kaffee und beobachten das bunte Treiben: Herrlich ist der Rundumblick mit dem imposanten Theatergebäude, was sich in Ruhe auf einer Bank sitzend betrachten lässt. Wir lassen uns überraschen, denn das Theater spielt sich auch mal draußen ab und wir sind dann mittendrin.
Theatergärten als neue Erfahrung
Das Reallabor macht Neues möglich
Schon im März 2020 trauten sich die Aachener*innen was. Zusammen mit der Stadt wurden auf einer gesperrten Fahrspur die „Theatergärten“ gebaut: Zwischen Pflanzenkübeln und Hochbeeten stehen hier Sitzbänke und Tische der anliegenden Gastronomie. Die Umnutzung ist ein Gewinn für den Platz, finden die Besucher*innen, und lassen sich bei einem netten Getränk die Sonne ins Gesicht scheinen. Auch Tanz- und Musikaufführungen beleben den Platz. Eine Lichtinstallation lässt das Theater erstrahlen.
Die Stadt Aachen hat den Mut und lässt die Fahrspur auf der Nordseite dann dauerhaft sperren. Im September wird die Gestaltung für eine Woche auf die Südseite übertragen. Der Theaterplatz zeigt sich von einer ganz neuen, einladenden und offenen Seite.